Wenn in Dresden bei Pegida der Ruf „Absaufen, absaufen!“ ertönt, dann zeigt das einen Grad von Verrohung, für den es keinerlei Verständnis geben kann. Wer in Seenot ist, muss aufgefischt werden, und nichts anderes. Dass Frau Rackete für ihre Rettungstat gefeiert wird, scheint also erst mal plausibel. Beim zweiten Hinsehen verblasst aber dieser Schein. Dass man die Menschen nicht an der libyschen Küste absetzt, ist verständlich. Aber warum nicht im Hafen von Tunis? Dass Lampedusa fast aus den Nähten platzt, dürfte Rackete bekannt gewesen sein. Und warum nahm sie zur Rettungsfahrt ein Fernsehteam mit? War am Ende die Seenotrettung vielleicht eher ein Mittel zum Zweck? Etwa um in der Schlacht um die höhere Moral den Feind Salvini vorzuführen? Kampf gegen Rechts sozusagen? Und Linke dürfen ja alles, auch staatliche Anordnungen mit Gewalt beiseiteschieben, wenn diese Staaten in der falschen Gesinnung regiert werden.

Schuld am Elend in Afrika, heißt es immer wieder, seien Waffenlieferungen des bösen Westens. Aber zu tun, als wären die Afrikaner kleine Kinder, denen man nur kein gefährliches Spielzeug geben dürfe, ist dumm und überheblich. Erstens besorgt man sich dort Waffen auch ohne den Westen (die Hauptflinte ist immer noch
die Kalaschnikow). Und zweitens: Verantwortlich für den Schuss ist immer noch der, der schießt.

Nein: Wer denkt, die Probleme Afrikas könnten in Italien oder Deutschland gelöst werden, gibt Afrika auf. Nur die Afrikaner selber können das leisten. Aber nicht, indem die Stärksten unter ihnen Europa mit dem eigenen Tod drohen, um überzusiedeln und Geld nach Hause zu schicken. Jahrzehnte hatten die afrikanischen Staaten Gelegenheit, vernünftige Strukturen aufzubauen. Südostasien hat gezeigt, dass das geht. Aber solange Europa die Afrikaner ständig als schuldunfähige, ewige Opfer behandelt, Unsummen zahlt, keinerlei Leistung von ihnen abfordert und sie nach Europa lockt, während dort Autokratie und Korruption jeden Fortschritt plattmachen, wird das nichts. Simbabwe war ein blühendes Land und ist heute ein Armenhaus. „Geschafft“ hat das nicht der Klimawandel und nicht Salvini, sondern der dortige Diktator Robert Mugabe.

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